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Datum: 03.11.2022

Veröffentlichung nach 70 Jahren

Brigitte Reimanns erster Roman galt rund 70 Jahre lang als verschollen, wurde jetzt jedoch im Literaturarchiv in Neubrandenburg von Kristina Stella wiedergefunden.

Brigitte Reimann wurde 1933 in Burg (bei Magdeburg) geboren, mit 14 erkrankte sie an Kinderlähmung und beschloss in der Zeit ihrer Genesung Schriftstellerin zu werden. Nach ihrem Abitur in 1951 arbeitete sie jedoch zunächst erstmal als Lehrerin. Später, als Schriftstellerin stand sie dem vom DDR-Regime vorgelegten Sozialistischen Realismus positiv gegenüber. Mit der Zeit änderte sich jedoch ihre Denkrichtung und politische Haltung. 1960 zog Reimann nach Hoyerswerda und ließ sich dort zu weiteren Werken, wie ihrem Kurzroman „Ankunft im Alltag“ oder ihrer Erzählung „Die Geschwister“ inspirieren. 1968 zog sie dann nach Neubrandenburg und arbeitete dort an ihrem Hauptwerk „Franziska Linkerhand“, obwohl sie in ihren letzten Lebensjahren schwer mit ihrer Krebserkrankung zu kämpfen hatte. Schließlich verstarb sie im jungen Alter von 39 Jahren.

Reimanns Debutroman, welcher nun unter dem Namen „Die Denunziantin“ herausgegeben wurde, durfte in der damaligen DDR aus politischen Gründen nicht veröffentlicht werden, daraufhin änderte sie ihr Manuskript einige Male ab. Trotzdem kam es nie zu einer Veröffentlichung, da Reimann sich selbst nicht mehr mit ihrem Text und den vielen Änderungen identifizieren konnte. Die damals 19-jährige Brigitte Reimann schrieb ihren Debutroman in weniger als einem Jahr, die Rohfassung hatte einen Umfang von mehr als 200 Typoskriptseiten.

Kerstin Bischoff

Stadtbibliothek Senftenberg
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